Strafanzeige

 

Matthias von Hermanni
Dorfstr. 8
04509 Hohenroda

Hohenroda, den 10. Oktober 2001


An die
Generalstaatsanwaltschaft Dresden
m.d.B. um Weiterleitung an die
Staatsanwaltschaft Chemnitz

Postfach 120727

01008 Dresden

per Fax vorab


Az: AR 539/01

Strafanzeige gegen die Staatsanwaltschaft Leipzig

Sehr geehrte Frau OStA Kessler,

mit diesem Schreiben erlaube ich mir Ihnen und der zuständigen Staatsanwaltschaft Chemnitz folgenden Sachverhalt zur Kenntnis zu geben.

Am 4. Oktober 2001 fand im Saal 115 des Landgerichtes Leipzig der erste Verhandlungstag gegen meine Person statt. Mit Antrag Nr. 1 hat meine Verteidigung die 11. Kammer des Landgerichtes auf die "Befangenheit" der Staatsanwaltschaft Leipzig hingewiesen. Im Rahmen der Begründung dieses Antrages haben wir das Gericht und die Öffentlichkeit darauf aufmerksam gemacht, dass ich seit Frühjahr 2000, nachdem die Redakteurin der BILD Leipzig Frau Wittig mehrfach früher als die Verteidigung Informationen vorliegen hatte, mit dem hiesigen Pressesprecher Herrn OStA Röger unter dem Pseudonym "Becker für Spiegel TV" Gespräche geführt und umfangreiche Informationen erhalten habe.

In der Leipziger Medienlandschaft ist allgemein bekannt, dass Frau Wittig über ganz besonders enge Beziehungen zu Herrn Röger verfügt.

Sage und schreibe keine zwei Stunden nach dem das Gericht den Antrag der Verteidigung ablehnte, konnte nun Frau Wittig in flagranti, während der Verlesung der Anklageschrift überführt werden, dass sie eine Kopie der Anklageschrift in den Händen hielt.

Der Vorsitzende Richter Herr Nickel vernahm noch im Laufe des Verhandlungstages die Zeugen Ottmar Winkler und Udo Degenhardt, die obigen Sachverhalt bestätigten. Frau Wittig verwies auf ihr Zeugnisverweigerungsrecht.

Die Staatsanwaltschaft Leipzig bat zur Aufnahme der Ermittlungen gegen Unbekannt um Übersendung der Protokolle.

Ich rege hiermit an, dass auch dieser Vorgang gleich von der Staatsanwaltschaft Chemnitz verfolgt wird. Natürlich kann ich bei dem so vorliegenden Sachverhalt, nicht beweisen, dass Herr Röger der Informant ist. Alle im Gerichtssaal anwesenden Menschen hatten zwar dass gleiche Empfinden, selbst die Herren der Staatsanwaltschaft Leipzig, aber man wird es natürlich leugnen.

Mit freundlichen Grüßen


Matthias von Hermanni

Kopie:
Herrn Justizminister Kolbe
AK Junger Juristen zur Veröffentlichung im Internet

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