Leipziger Volkszeitung vom 21. Mai 2007
Von Hermanni rechnet mit Justizbehörde ab.

Leipzig (A. F./jr). Durch die Vorermittlungen gegen den Chemnitzer Amtsgerichtspräsidenten Norbert Röger sieht sich Matthias von Hermanni, früher Chef des Leipziger Betriebes für Beschäftigungsförderung (bfb), in seiner Kritik an der Leipziger Staatsanwaltschaft bestätigt. In seinem Fall habe sich diese Justizbehörde „wie eine kriminelle Vereinigung“ benommen, sagte Hermanni der Leipziger Volkszeitung. Röger, damals noch leitender Oberstaatsanwalt in Leipzig, sei dabei „die zentrale Figur“ gewesen. Die Staatsanwaltschaft habe etliche Rechtsbrüche begangen und sich politisch instrumentalisieren lassen, um den bfb auszuschalten.
Das eigentliche Problem liege in der Struktur der sächsischen Justiz. In keinem anderen Bundesland werde so häufig zwischen Richterposten und Staatsanwaltsstellen gewechselt, meinte Hermanni. „Daher kennt jeder jeden, achtet auf die eigene Karriere und hat kein klares Rollenbild.“ Beispielsweise habe in seinem Prozess am Landgericht Leipzig eine „Richterin auf Probe“ das Urteil geschrieben, die zu diesem Zeitpunkt Mitarbeiterin der Staatsanwaltschaft gewesen sei. © Seite 6