Matthias von Hermanni
2. Juli 2002

 

Mitteilung an das Gericht

Vor ca. acht Wochen hatte ich das Gericht davon in Kenntnis gesetzt, dass ein anonymer Anrufer, der offensichtlich Zugang zur StA oder dem LKA hat, mich davon in Kenntnis gesetzt hat, dass die StA bzw. das LKA gegen mich erneut ermitteln.

Herr Nickel, Sie haben damals sehr ungläubig geschaut.

Am vergangenen Mittwoch, den 26. Juni 2002 hat sich herausgestellt, das der Hinweis der Wahrheit entsprach.

Das LKA hat bei unserem Architekten eine Hausdurchsuchung durchgeführt.

Gemäß Beschluss durch Amtsrichter Bernhardt soll ich als Beschuldigter angeblich - ich zitiere -

"absprachegemäß Rechnungen die durch den Beschuldigten Grabbe oder die LFS GmbH gelegt und vom bfb bezahlt worden sind, die nicht prüffähig waren und gegen die zwingenden Honorarermittlungsvorschriften der HOAI verstoßen"

zu verantworten haben.

Wie Sie sich noch erinnern können, hatte ich auch am 4. 6. 2002 Herrn KHK Hochberg hier im Zeugenstand zu Nachermittlungen befragt. Er hat damals dem Gericht den Eindruck vermittelt und so getan als wüsste er nichts. Der Rechtsanwalt von Herrn Grabbe, Herr Lange hat mir bestätigt, dass KHK Hochberg mehrfach bei den vor Ort befindlichen Beamten angerufen hat.

Das LKA versuchte ferner am 26. Juni 2002 in mein Haus einzudringen. Man hatte den Durchsuchungsbeschluss u. a. auf die Dorfstr. 8 ausgestellt, obwohl doch nun wirklich sogar jeder hier im Gerichtssaal weis, dass in unserer Einliegerwohnung nicht mehr Herr Grabbe sondern Frau Naumann wohnt.

Mit welchen illegalen Methoden die StA Leipzig und ihre Hilfsbeamten arbeiten, haben wir in diesem Verfahren bereits mehrfach erörtern müssen und auch entsprechend enttarnt. Ich darf in diesem Zusammenhang das Gericht davon in Kenntnis setzen, dass die StA Leipzig bereits im November 2000 beim Amtsgericht einen Antrag auf erneute Hausdurchsuchung wegen der Herausgabe von Akten gestellt hatte, der jedoch damals vom Amtsgericht abgelehnt worden war. Ziel der staatsanwaltschaftlichen Bemühungen ist neben der erneuten Kriminalisierung vor allem der Versuch an die Unterlagen über meine eigenen Ermittlungstätigkeiten heranzukommen.

Die politisch gesteuerten illegalen Machenschaften der Staatsanwaltschaft Leipzig setzen sich also fort. Inwieweit der in der Zwischenzeit abgelöste LOSTA Spitz mitgewirkt hat wird die Zukunft zeigen.

Über den Vorwurf selbst kann ich nur lachen. Herr Grabbe hat im bfb nicht nur alle Hochbauleistungen im Rahmen der Bauaufsicht überwacht sondern auch alle Abrisse und Bauanträge einschließlich Statik unterzeichnet und zu verantworten gehabt. Seine Honoraransprüche nach HOAI liegen bei einem mehrfachen der Summe, die er abgerechnet hat. Ich selbst habe ihn immer runtergehandelt. Die Verträge liegen vor.

Die Staatsanwaltschaft Leipzig arbeitet also weiterhin dem

System Leipzig

folgend an der Kriminalisierung von Unschuldigen. Wir kennen dies System und können es heute auch an den Fällen Wollny/ Flughafen, Kessler / Spielbank und wohl auch demnächst in Sachen Lippendorf nachweisen.

 

Matthias von Hermanni